Startseite/Home
Trainingszeiten
Training für Kids
Trainer-Team
Für Anfänger
Fotos
Dojoregeln
Impressum/Kontakt
Verband S.K.I.D.
|
Eine unglaublich
ereignisreiche Woche liegt nun hinter uns - die
Weltmeisterschaft in Györ/Ungarn. Aus über 50
Ländern fanden sich die besten Karateka in der
Wein-Stadt zusammen. Auch der S.K.I.D. war mit 11
Startern vertreten. Das Adrenalin, die Atmosphäre
und vor allem der Team-Spirit untereinander,
begeisterte uns alle. Den krönenden Abschluss
bildete natürlich der Weltmeister-Titel unseres
"Kata Team - Masters". Einfach geil!
Unsere Reise startete am Mittwoch in
Dresden. Mit zwei 9er Bussen startete ein
Teil unseres Team Germany die Fahrt
nach Ungarn. Bestens ausgerüstet mit passender
Musik, Walkie-Talkie für die Absprachen
untereinander oder um zu schauen, ob die Fahrer noch
munter sind und natürlich in passenden Outfits. Wir
waren ja schließlich ein Team und das sollte auch
jeder sehen. Wir düsten über die Autobahnen
Tschechiens hinunter nach Österreich. Am Wiener
Flughafen sackten wir Emilio in einer filmreifen Tür
auf-Emilio rein-Tür zu-Aktion ein und fuhren weiter
Richtung Destination Györ. Am Abend
angekommen wurden wir gleich von den ersten
Einheimischen begrüßt - den Mücken. Nach einigen
fragenden Blicken bezüglich der Einfahrt zum Hotel,
mitten in der Fußgängerzone der Altstadt gelegen,
trafen wir schließlich auf den Rest unseres Teams.
Gemeinsam wurden die Zimmer bezogen und ein kleiner
Stadtrundgang gemacht - hauptsächlich um
einen passenden Ort für das Abendessen zu finden.
Gesagt - getan. Zum Abschluss noch ein leckeres
Guten Nacht-Eis bevor alle müde in ihre Betten
fielen.
Am Donnerstag standen hauptsächlich
organisatorische Dinge auf dem Plan. Während
Teamchef Uwe gemeinsam mit Marco die Anmeldung
übernahm, hatte der Rest vom Team etwas Freizeit.
Diese nutzte jeder unterschiedlich. Ich entschied
mich für einen Spaziergang durch Györ - eine
wirklich schöne Stadt umgeben vom Fluss Raab. Bei
bestem Sonnenschein und 30° Grad verging die Zeit
wie im Flug. Mittag stand dann erstmal das Wiegen
auf dem Plan. Während einige futtern konnten wie sie
wollten, mussten andere strenge Diät halten und sich
von Wasser und Melone zum Frühstück ernähren. Aber
mit Erfolg - alle konnten in ihrer geplanten
Gewichtskategorie starten und vor allem zum Mittag
erstmal ordentlich reinhauen. Weiter gings mit einer
gemeinsamen Trainingseinheit auf den
Tatamis in der Wettkampfhalle. Für mich immer
wieder ein ungewohntes Gefühl, da wir ja eigentlich
nur auf dem Hallenboden trainieren. Aber man hatte
schnell ein Feeling für die Bewegung darauf
entwickelt. Marco und Paul teilten das Training in 2
Teile - Kata und Kumite. Unter den Augen unserer
Coaches Uwe, Tim und Julia wurde ordentlich
geschwitzt und wertvolle Tipps und
Feinschliffe umgesetzt. Besonders Wert wurde auch
auf die mentale Einstellung gelegt - ein
unglaublich wichtiger Aspekt. Nach dem Training
waren dann doch alle recht platt und ein kurzes
Nickerchen vor dem Abendessen war unabdingbar.
Dieses Mal gings auch zeitig ins Bett, denn für
unsere „Masters“ Andy, Marco und Ralf starteten am
Freitag schon die Wettkämpfe…
Der Freitag begann früh - man
sah es den Leuten an. Fast pünktlich zur geplanten
Abfahrt waren alle vor Ort - sogar Emilio und Ralf.
Einer von beiden fehlte nämlich gefühlt immer. In
der Audi-Arena angekommen breiteten wir uns
auf der Tribüne aus, sorgten für entsprechende
Dekoration und checkten die Kategorien ab. Zeitnah
starteten dann auch die Wettkämpfe. Die
Ungarn hatten das super im Griff und es ging alles
reibungslos vonstatten. Unsere drei Herren zeigten
auch alle eine super Leistung. Für Marco und
Andy ging es in Kata sogar über die 1. Runde
hinaus. Am Ende reichte es leider nicht für einen
Platz auf dem Podest. Aber bei dem hohen Niveau
waren es letztlich Kleinigkeiten und die Vorlieben
der Kampfrichter, welche die Entscheidungen
brachten. Gespannt beobachteten wir auch die anderen
Kategorien. Besonders die Leistungen der Karateka in
den hohen Altersklassen - dabei sprechen wir von den
Jahren 70+ - beeindruckte mich wirklich. Zum Ende
des Wettkampftages nutzten wir die Möglichkeit, noch
ein kleines Training in der Warm-Up-Area
durchzuführen. Kurz und knackig - damit waren wir
bereit für den entscheidenden Tag…
Samstag wurde es nun für mich bei den
Damen und für Paul G., Paul
R., Emilio, Marcus, Hannes
sowie für Franz H. und Franz X. bei
den Herren ernst. Die Wettkämpfe starteten
bereits zu früher Stunde also hieß es wieder zeitig
frühstücken, pünktliche Abfahrt und Erwärmung. Die
Herren machten den Anfang bei Kata. In der
größten Kategorie (Herren 20-39 Jahre) gaben alle
ihr Bestes und für den einen oder anderen reichte es
sogar bis in die nächste Runde. Gegen 10 Uhr wurde
es dann auch bei mir ernst.
Ich schaffte es ebenfalls in die zweite Runde.
Dort musste ich mich dann leider der Gegnerin aus
Polen geschlagen geben, welche den Einzug ins
Halbfinale schaffte. Ärgerlich, aber der Fokus lag
nun auf dem Kumite. Auch da starteten zunächst die
Herren - quer verteilt an den 8 Pools hatten unsere
Coaches ordentlich zu tun. Trotzdem klappte die
interne Organisation super, dass niemand allein war.
Ich hatte einiges an Zeit bis zum Kumite -
also herunterkommen, etwas meditieren und Kräfte
sammeln. Dann ein kleines Warm-Up, nochmal die
letzten Feinschliffe und ab in den Kampf. Die Gegnerin
aus Venezuela on fire - ich ebenfalls
on fire. Ein harter Fight über die komplette Zeit,
kurzzeitiges Knockout aber am Ende konnte ich ihn für
mich entscheiden. Damit war mein persönliches
Ziel bei der WM erreicht. Danach wartete Dänemark
auf mich. Es war ein taktischer Kampf, wenig Aktion
und am Ende leider mit dem Fünkchen mehr Glück auf
der dänischen Seite. Aber ich war trotzdem zufrieden
und es hat gezeigt - soweit entfernt ist die
Weltspitze nicht. Also fleißig weitertrainieren, ein
gesundes Selbstbewusstsein mit in den Pool nehmen
und dann wartet schon die nächste EM oder WM. Am
Ende des Tages waren wir trotzdem zufrieden mit
unserem Auftreten sowohl im Pool als auch außerhalb
im Sinne des Teamspirits. Letzteres sollte am
Sonntag auch nochmal wichtig werden, denn da standen
die Mannschaftswettkämpfe auf dem Plan - und die
sollten sehr emotional werden…
Für mich war am Sonntag nur mitfiebern
angesagt. Unsere Jungs hingegen mussten nochmal
ordentlich Gas geben. Den Anfang machte unser Kata-Team
mit Paul, Paul und Marcus.
In einem breiten Feld schafften sie es leider nicht
ins Finale der besten Vier. Als nächstes waren
unsere „Oldies“ in der Kata-Mannschaft 40+
dran. Da unser Team als Vorletztes dran war, konnten
wir die anderen Mannschaften erstmal beobachten und
eifrig mitrechnen. Andy, Marco und Ralf
zeigten eine top Sochin und konnten sich an die
Spitze damit setzen. Ein Team fehlte noch -
Portugal, welche leider mit einem gravierenden
Patzer ihre Darbietung beendeten. Dann Diskussion
bei den Kampfrichtern. Platz zwei und drei mit der
gleichen Punktzahl - eigentlich egal, da ja die
besten vier Teams ins Finale kommen. Oder doch
nicht? Für uns konnte das nur bedeuten, dass das
bereits die Finalrunde war. Kurz gesagt - damit
wären wir Weltmeister - jetzt wirklich? Diskussion
bei den Kampfrichtern vorbei. Sie treten hervor und
rufen die Platzierungen aus - und ja - Platz
eins: Germany. Die drei Herren noch etwas
ungläubig, wir im Hintergrund von unseren Emotionen
überrannt - es war ein geiler Moment. Mit solchen
Neuigkeiten im Gepäck gab es noch einmal ein
richtigen Push für unser Männer-Kumite Team,
welches sich in der Zeit aufwärmte. Für Paul,
Paul, Marcus, Emilio und Hannes
wurde es ernst gegen die Ukraine. Kein
leichter Gegner, aber die Jungs schlugen sich
wirklich super und es fehlte einfach nicht viel. Am
Ende waren die Ukrainer leider etwas überzeugender
und schafften den Sprung in die nächste Runde.
Trotzdem war es eine super Teamleistung
und am Ende des Tages konnten wir gemeinsam den
Weltmeistertitel feiern. Es war tatsächlich seit
1997 die erste Medaille bei einer WM
für das deutsche Team - quasi historisch dieses
Gold. Gefeiert werden konnte das ordentlich bei der
abschließenden Sayonara-Feier.
Die Ungarn wussten wie man Stimmung macht, auch wenn
der Wein (und das in der Weinstadt Györ) zügig alle
war und das Anstehen fürs Bier den halben Abend
gekostet hat. Aber am Ende hatten wir alle einen
tollen Abend mit Spaß, Tanz und Foto-Tour. Bei
Letzterem wurden so viele Karate-Promis wie möglich
versucht einzufangen. Von den Sensei’s über die
Weltmeister bis hin zu schrillen Persönlichkeiten -
alles war dabei. Punkt Mitternacht war damit die Weltmeisterschaft
offiziell beendet.
Unser Fazit am Ende dieser eindrucksvollen
Tage fiel hundertprozent positiv aus. Wir
waren einfach ein geiles Team! Die Harmonie
untereinander und die gegenseitige Unterstützung
wirklich super. Auch das Gefühl, immer jemanden an
seiner Seite zu haben, war eine tolle Erfahrung -
und sollte unbedingt beibehalten werden.
Oss Sandra.
|
|