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Karate-Weltmeisterschaft in Györ/Ungarn 2023 - 23.-27. August

 

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Eine unglaublich ereignisreiche Woche liegt nun hinter uns - die Weltmeisterschaft in Györ/Ungarn. Aus über 50 Ländern fanden sich die besten Karateka in der Wein-Stadt zusammen. Auch der S.K.I.D. war mit 11 Startern vertreten. Das Adrenalin, die Atmosphäre und vor allem der Team-Spirit untereinander, begeisterte uns alle. Den krönenden Abschluss bildete natürlich der Weltmeister-Titel unseres "Kata Team - Masters". Einfach geil!

Unsere Reise startete am Mittwoch in Dresden. Mit zwei 9er Bussen startete ein Teil unseres Team Germany die Fahrt nach Ungarn. Bestens ausgerüstet mit passender Musik, Walkie-Talkie für die Absprachen untereinander oder um zu schauen, ob die Fahrer noch munter sind und natürlich in passenden Outfits. Wir waren ja schließlich ein Team und das sollte auch jeder sehen. Wir düsten über die Autobahnen Tschechiens hinunter nach Österreich. Am Wiener Flughafen sackten wir Emilio in einer filmreifen Tür auf-Emilio rein-Tür zu-Aktion ein und fuhren weiter Richtung Destination Györ. Am Abend angekommen wurden wir gleich von den ersten Einheimischen begrüßt - den Mücken. Nach einigen fragenden Blicken bezüglich der Einfahrt zum Hotel, mitten in der Fußgängerzone der Altstadt gelegen, trafen wir schließlich auf den Rest unseres Teams. Gemeinsam wurden die Zimmer bezogen und ein kleiner Stadtrundgang gemacht - hauptsächlich um einen passenden Ort für das Abendessen zu finden. Gesagt - getan. Zum Abschluss noch ein leckeres Guten Nacht-Eis bevor alle müde in ihre Betten fielen.

Am Donnerstag standen hauptsächlich organisatorische Dinge auf dem Plan. Während Teamchef Uwe gemeinsam mit Marco die Anmeldung übernahm, hatte der Rest vom Team etwas Freizeit. Diese nutzte jeder unterschiedlich. Ich entschied mich für einen Spaziergang durch Györ - eine wirklich schöne Stadt umgeben vom Fluss Raab. Bei bestem Sonnenschein und 30° Grad verging die Zeit wie im Flug. Mittag stand dann erstmal das Wiegen auf dem Plan. Während einige futtern konnten wie sie wollten, mussten andere strenge Diät halten und sich von Wasser und Melone zum Frühstück ernähren. Aber mit Erfolg - alle konnten in ihrer geplanten Gewichtskategorie starten und vor allem zum Mittag erstmal ordentlich reinhauen. Weiter gings mit einer gemeinsamen Trainingseinheit auf den Tatamis in der Wettkampfhalle. Für mich immer wieder ein ungewohntes Gefühl, da wir ja eigentlich nur auf dem Hallenboden trainieren. Aber man hatte schnell ein Feeling für die Bewegung darauf entwickelt. Marco und Paul teilten das Training in 2 Teile - Kata und Kumite. Unter den Augen unserer Coaches Uwe, Tim und Julia wurde ordentlich geschwitzt und wertvolle Tipps und Feinschliffe umgesetzt. Besonders Wert wurde auch auf die mentale Einstellung gelegt - ein unglaublich wichtiger Aspekt. Nach dem Training waren dann doch alle recht platt und ein kurzes Nickerchen vor dem Abendessen war unabdingbar. Dieses Mal gings auch zeitig ins Bett, denn für unsere „Masters“ Andy, Marco und Ralf starteten am Freitag schon die Wettkämpfe…








Der Freitag begann früh - man sah es den Leuten an. Fast pünktlich zur geplanten Abfahrt waren alle vor Ort - sogar Emilio und Ralf. Einer von beiden fehlte nämlich gefühlt immer. In der Audi-Arena angekommen breiteten wir uns auf der Tribüne aus, sorgten für entsprechende Dekoration und checkten die Kategorien ab. Zeitnah starteten dann auch die Wettkämpfe. Die Ungarn hatten das super im Griff und es ging alles reibungslos vonstatten. Unsere drei Herren zeigten auch alle eine super Leistung. Für Marco und Andy ging es in Kata sogar über die 1. Runde hinaus. Am Ende reichte es leider nicht für einen Platz auf dem Podest. Aber bei dem hohen Niveau waren es letztlich Kleinigkeiten und die Vorlieben der Kampfrichter, welche die Entscheidungen brachten. Gespannt beobachteten wir auch die anderen Kategorien. Besonders die Leistungen der Karateka in den hohen Altersklassen - dabei sprechen wir von den Jahren 70+ - beeindruckte mich wirklich. Zum Ende des Wettkampftages nutzten wir die Möglichkeit, noch ein kleines Training in der Warm-Up-Area durchzuführen. Kurz und knackig - damit waren wir bereit für den entscheidenden Tag…





Samstag
wurde es nun für mich bei den Damen und für Paul G., Paul R., Emilio, Marcus, Hannes sowie für Franz H. und Franz X. bei den Herren ernst. Die Wettkämpfe starteten bereits zu früher Stunde also hieß es wieder zeitig frühstücken, pünktliche Abfahrt und Erwärmung. Die Herren machten den Anfang bei Kata. In der größten Kategorie (Herren 20-39 Jahre) gaben alle ihr Bestes und für den einen oder anderen reichte es sogar bis in die nächste Runde. Gegen 10 Uhr wurde es dann auch bei mir ernst. Ich schaffte es ebenfalls in die zweite Runde. Dort musste ich mich dann leider der Gegnerin aus Polen geschlagen geben, welche den Einzug ins Halbfinale schaffte. Ärgerlich, aber der Fokus lag nun auf dem Kumite. Auch da starteten zunächst die Herren - quer verteilt an den 8 Pools hatten unsere Coaches ordentlich zu tun. Trotzdem klappte die interne Organisation super, dass niemand allein war. Ich hatte einiges an Zeit bis zum Kumite - also herunterkommen, etwas meditieren und Kräfte sammeln. Dann ein kleines Warm-Up, nochmal die letzten Feinschliffe und ab in den Kampf. Die Gegnerin aus Venezuela on fire - ich ebenfalls on fire. Ein harter Fight über die komplette Zeit, kurzzeitiges Knockout aber am Ende konnte ich ihn für mich entscheiden. Damit war mein persönliches Ziel bei der WM erreicht. Danach wartete Dänemark auf mich. Es war ein taktischer Kampf, wenig Aktion und am Ende leider mit dem Fünkchen mehr Glück auf der dänischen Seite. Aber ich war trotzdem zufrieden und es hat gezeigt - soweit entfernt ist die Weltspitze nicht. Also fleißig weitertrainieren, ein gesundes Selbstbewusstsein mit in den Pool nehmen und dann wartet schon die nächste EM oder WM. Am Ende des Tages waren wir trotzdem zufrieden mit unserem Auftreten sowohl im Pool als auch außerhalb im Sinne des Teamspirits. Letzteres sollte am Sonntag auch nochmal wichtig werden, denn da standen die Mannschaftswettkämpfe auf dem Plan - und die sollten sehr emotional werden…







Für mich war am Sonntag nur mitfiebern angesagt. Unsere Jungs hingegen mussten nochmal ordentlich Gas geben. Den Anfang machte unser Kata-Team mit Paul, Paul und Marcus. In einem breiten Feld schafften sie es leider nicht ins Finale der besten Vier. Als nächstes waren unsere „Oldies“ in der Kata-Mannschaft 40+ dran. Da unser Team als Vorletztes dran war, konnten wir die anderen Mannschaften erstmal beobachten und eifrig mitrechnen. Andy, Marco und Ralf zeigten eine top Sochin und konnten sich an die Spitze damit setzen. Ein Team fehlte noch - Portugal, welche leider mit einem gravierenden Patzer ihre Darbietung beendeten. Dann Diskussion bei den Kampfrichtern. Platz zwei und drei mit der gleichen Punktzahl - eigentlich egal, da ja die besten vier Teams ins Finale kommen. Oder doch nicht? Für uns konnte das nur bedeuten, dass das bereits die Finalrunde war. Kurz gesagt - damit wären wir Weltmeister - jetzt wirklich? Diskussion bei den Kampfrichtern vorbei. Sie treten hervor und rufen die Platzierungen aus - und ja - Platz eins: Germany. Die drei Herren noch etwas ungläubig, wir im Hintergrund von unseren Emotionen überrannt - es war ein geiler Moment. Mit solchen Neuigkeiten im Gepäck gab es noch einmal ein richtigen Push für unser Männer-Kumite Team, welches sich in der Zeit aufwärmte. Für Paul, Paul, Marcus, Emilio und Hannes wurde es ernst gegen die Ukraine. Kein leichter Gegner, aber die Jungs schlugen sich wirklich super und es fehlte einfach nicht viel. Am Ende waren die Ukrainer leider etwas überzeugender und schafften den Sprung in die nächste Runde. Trotzdem war es eine super Teamleistung und am Ende des Tages konnten wir gemeinsam den Weltmeistertitel feiern. Es war tatsächlich seit 1997 die erste Medaille bei einer WM für das deutsche Team - quasi historisch dieses Gold. Gefeiert werden konnte das ordentlich bei der abschließenden Sayonara-Feier. Die Ungarn wussten wie man Stimmung macht, auch wenn der Wein (und das in der Weinstadt Györ) zügig alle war und das Anstehen fürs Bier den halben Abend gekostet hat. Aber am Ende hatten wir alle einen tollen Abend mit Spaß, Tanz und Foto-Tour. Bei Letzterem wurden so viele Karate-Promis wie möglich versucht einzufangen. Von den Sensei’s über die Weltmeister bis hin zu schrillen Persönlichkeiten - alles war dabei. Punkt Mitternacht war damit die Weltmeisterschaft offiziell beendet.









Unser Fazit am Ende dieser eindrucksvollen Tage fiel hundertprozent positiv aus. Wir waren einfach ein geiles Team! Die Harmonie untereinander und die gegenseitige Unterstützung wirklich super. Auch das Gefühl, immer jemanden an seiner Seite zu haben, war eine tolle Erfahrung - und sollte unbedingt beibehalten werden.

Oss Sandra
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