Das vorerst letzte Highlight
dieses Jahres stand nun auf dem Programm - das Takudai
Seminar 2019 in Unterschleißheim/München.
Dabei handelt es sich um einen 3-Tages-Lehrgang
unter der Leitung von 7 verschiedenen Sensei's,
welche alle samt Absolventen der
Takushoku-Universität in Japan sind. Dieses
besondere Ereignis warf bereits große Schatten
voraus, so dass sich am Ende über 300 Karateka
aus ganz Europa das Ganze nicht entgehen ließen.
Darunter auch eine kleine Gruppe von 10
Torii's mit Mario, "dem großen"
Markus, René, Conrad, Sandra, Franzi, Anne, Alex,
Oli und Janine. Gemeinsam trainierten wir in 2
Hallen (Halle 1 ab 3. Dan, Halle 2 bis 2.
Dan) und ließen uns von folgenden Trainern
verzaubern:
Hanshi
Shiro Asano (9. Dan) - Bundestrainer
Großbritannien & SKI Europa
Shihan Masaru Miura (9.
Dan) - Bundestrainer Italien
Shihan Akio Nagai (9.
Dan) - Bundestrainer Deutschland
Shihan Manabu Murakami
(8. Dan) - Bundestrainer SKIF
Shihan Tatsuya Naka (7.
Dan) - Manager JKA Japan
Sensei Shinji Akita (6.
Dan) - Bundestrainer SKAI
Sensei Kaori Watanabe (5.
Dan) - Kata Weltmeisterin
Unsere
Reise begann bereits am Freitag Vormittag
in kleinerer Gruppe. Mit perfekt terminiertem
Plan düsten wir über die Autobahnen
Deutschlands hinunter in den Süden, wo wir
pünktlichst 15:30 Uhr ankamen. So hatten wir genug
Zeit, um in unser Hotel einzuchecken und
die erste Liegeprobe im Bett zu
absolvieren. Nach und nach trudelte schließlich
auch der Rest unserer Gruppe aus den
anderen Ecken der Republik ein. Gemeinsam machten
wir uns auf den Weg zur Anmeldung und
begrüßten das ein oder andere bekannte Gesicht.
Danach startete auch schon das Training
und zwar mit allen zusammen in Halle 1.
Trotz kuschliger Bedingungen brachten uns Murakami,
Naka und Akita ordentlich ins
Schwitzen. Mit ausgefuchsten Kihon-Kombinationen
inklusive Sprüngen, Drehungen und Co. rauchten uns
nach den 1,5 Stunden Training die Köpfe
und unsere Schenkel brannten ordentlich. Zur
Regeneration diente dann ein gemeinsames
Abendessen im "Alten Wirt", bei welchem wir
bis in die Nacht bei reichlich Gesprächsstoff noch
Spaß hatten.
Der Samstag begann, nach einem
ausgedehnten Frühstück, mit einem gemeinsamen Foto-Shooting.
Nachdem auch der letzte Schuss saß, konnte es
losgehen mit den ersten 3 Stunden Training.
Während Mario einsam in Halle 1
bei der Gruppe ab 3. Dan zurückblieb,
eilte der Rest Torii's in die andere
Halle. Dort erwarteten uns Murakami,
Akita, Watanabe und Nagai Shihan mit einem
wirklich grundschulmäßigen Zuki-Training.
Fasziniert von der Vielfalt und Rafinesse eines
einfachen Zuki's lauschten wir den Sensei's und
versuchten das Ganze in die Praxis umzusetzen. In
der anderen Halle drehte sich unter Miura
und Naka vieles um Hüftarbeit und Kata
mit ihrer entsprechenden Anwendung. In der Mittagspause
nutzen alle die Chance ihre Energiereserven
aufzufüllen. Ein japanischer Food-Truck vor der
Halle zog dabei die meiste Aufmerksamkeit auf
sich. Wir Torii's hingegen entschieden uns gegen
die lange Schlange davor und für eine
obligatorische Pizza, welche wir dann
gemeinsam in der Hotellobby, noch im Gi,
verspeisten. Mit vollem Magen starteten wir dann
in die zweite Trainingseinheit.
Die Aufteilung der Teilnehmer und Trainer
gestaltete sich wie bereits am Vormittag. Doch
jetzt sollte das Gelernte im Kombinationstraining
angewendet werden. Schnell schossen unsere Körper
auf Höchstleistung und wir schwitzten, was das
Zeug hielt. Zum Abschluss forderte Nagai Shihan
noch einige Runden Freikampf, was uns auch
die letzten Kraftkrümel noch kostete. In Halle
1 bei Mario stand hingegen die Bunkai der
Kata Bassai Dai im Fokus, welche durch
Ausweich- und Hebelbewegungen verfeinert wurde.
Den Abschluss des Tages bildete die
Sayonara-Feier im Hofbräuhaus in
München. Bei ausgelassener Stimmung und dem einen
oder anderen Maß Bier tauschten wir unsere
Erfahrungen untereinander aus und lachten über
Geschichten aus der Vergangenheit.
Schneller als wir dachten fanden wir uns Sonntag
schon wieder in den Hallen ein, um die letzte
Trainingseinheit des Wochenendes zu absolvieren.
Während in Halle 1 bei Murakami, Naka
und Watanabe geschwitzt wurde,
übernahmen Miura und Akita das Training in
Halle 2. Dabei wurden quasi einmal die
Inhalte des vorherigen Tages getauscht. Mario
schwitzte also bei Murakimi's Kihon-Training und
unser Rest erhielt im zweiten Teil des Trainings
Einblick in die Anwendung von Katas bei
Miura. Nach gut 2 Stunden Training versammelten
wir uns schließlich alle in Halle 1 für einen gemeinsamen
Abschluss. Unter dem Kommando von Asano
liefen alle Teilnehmer zusammen die Kata Heian
Shodan, was wirklich ein ganz besonderer
Moment für jeden war...und danach war der Takudai
2019 auch schon vorbei. Für uns bedeutete
das also Zusammenpacken, Duschen, sich schweren
Herzens von unseren auswärtigen Torii's zu
verabschieden und dann die Heimreise
anzutreten. Wie gesagt, so getan - schließlich
hatten wir ja noch gut 500km vor uns. Aber auch
diese bewältigten wir staufrei, so dass wir gegen
18 Uhr zu Hause ankamen.
An dieser Stelle noch einen riesen Dank an
das organisierende Dojo Edo München und
all seine fleißigen Helfer. Es war ein super
Erlebnis und wir kommen immer wieder gerne
zu euch. Und wer weiß, ob es vielleicht bald
wieder einen Takudai-Lehrgang, wo auch immer,
gibt. Fakt ist aber, dass nächstes Jahr leider
erstmal pausiert wird...
Oss Sandra