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Bundeslehrgang in Greven - 17./18. März 2018

 

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Schneefall bei der Hinfahrt und rutschige Autobahnen sollten uns nicht daran hindern, den Weg ins weitentfernte Greven anzutreten. Die Möglichkeit, das Training von Tanaka Sensei (7. Dan) mitzunehmen, reizte eine kleine Delegation aus Torii's und Yagyu's - und das zu Recht. Trotz der wirklich eisigen Temperaturen in der Halle, erlebten wir ein super Training mit viel neuem Input. Was unterwegs noch so passierte, könnt ihr hier sehen...

Winter Wonderland war gestern! Im tiefen Schneefall bei Minusgraden begab sich unsere kleine Torii-Yagyu-Delegation ins 500 km entfernte Greven. Unser minütlich getakteter Zeitplan sollte jedoch schon auf den ersten Kilometern ins Wanken geraten, denn die Glätte auf der Autobahn, gepaart mit einigen Staus und Baustellen, warf uns mächtig zurück. Daher war auch nur Zeit für einen kurzen Mittagssnack beim Goldenen M, um pünktlich 14:50 Uhr die Halle in Greven zu erreichen. Hier lag im übrigen kein einziges Krümmel Schnee und die Sonne lachte uns, trotz der Kälte, sogar etwas an.

Lehrgangsbeginn war wie üblich auf 15:00 Uhr angesetzt. Also schnell anmelden, bezahlen, in den Gi schlüpfen und ab in die Halle. Für großartige Begrüßungen und Plauschs war da keine Zeit, aber das holten wir natürlich später nach. Die Erwärmung übernahm das Gastgeber-Dojo Shimazu. Wärme war da wirklich das Stichwort, denn die Halle bot uns eisige Temperaturen. Da hatte man tatsächlich Probleme ins Schwitzen zu kommen...Anschließend folgte die erste Trainingseinheit unter Tanaka Sensei (7. Dan), welcher uns traditionell jedes Jahr um die Zeit beehrte. Sein Hauptaugenmerk lag dieses Mal auf dem korrekten Einsatz der Körperachsen und der Gewichtsverlagerung. Dies vermittelte er in einigen Kihon-Kombinationen, die später als gemeinsame Partnerübungen ihre Anwendung fanden. Danach gabs eine kurze Verschnaufpause, auch wenn man uns den Schweiß auf der Stirn nicht ansah. Abschließend folgte der zweite Teil der Trainingseinheit. Während die eine Hälfte unter Tanaka Sensei einige der Grundkatas genauer unter die Lupe nahm, standen im anderen Teil der Halle die Gürtelprüfungen an. Auch für zwei unserer Torii's - Veronika zum 5. Kyu und Alex zum 2. Kyu. Grund zum Feiern gab es am Abend leider noch nicht, denn die Ergebnisse sollten die Prüflinge erst am nächsten Tag erfahren. Gegen 18:30 Uhr ertönte dann ein lautes Ovari (also Schluss) in der Halle.

Während sich langsam der Hunger über unser Gemüt legte, galt unsere größte Sorge jedoch der Dusche und der Hoffnung auf schönes warmes Wasser. Das konnten wir jetzt wirklich gebrauchen und tatsächlich bewahrheiteten sich unsere Wünsche. Frisch geduscht, dick eingepackt und die Nachtlager aufgeschlagen, begaben wir uns nun auf die Suche nach etwas zu Futtern. Fündig wurden wir (wie mittlerweile üblich) beim Italiener. Also ab ins Stadtzentrum. Nach einer kleinen, nennen wir es Meinungsverschiedenheit beim Parken und der Suche nach dem Restaurant, konnten wir nun gemütlich bei Pizza und Pasta
den Abend ausklingen lassen. Aber die lange Fahrt und das Training ließen doch etwas Müdigkeit bei uns aufkommen. Also fuhren wir zurück in die Halle, warteten kurz auf den Schlüssel und beendeten den Tag mit dem ein oder anderen tiefgründigen Gespräch. Natürlich doppelt- und dreifach angezogen schlüpften wir in unsere Schlafsäcke, denn die Halle hatte ihre Temperaturen wettergemäß weiter heruntergekühlt. Das sollte jedoch nicht unser einziges Problem sein, da uns das Licht und seine Technik vor wahre Rätsel stellte. Aber naja...Augen zu und schon wirds dunkel. Scheinbar wurde später auch die Lösung gefunden, denn am nächsten Morgen war es aus...

Apropos nächster Morgen...der brach mittlerweile an. Müde krabbelten alle aus dem Schlafsack und versammelten sich beim Frühstück. Dank Shimazu und deren fleißigen Helfern, mangelte es uns nicht an Kuchen, Tee und Kaffee. Fertig mit dem Speisen füllte sich auch langsam die Halle - für uns das Zeichen zum Umziehen. Also rein in den Gi und los. Zur Erwärmung ging es erstmal einige Runden durch die Halle - vorwärts, rückwärts, Knie hoch, Arme kreisen - das Übliche. Danach übernahm wieder Tanaka Sensei. Dieser schloß an sein Training vom Vortag an und nutzte die Zeit, um das Gelernte noch einmal zu festigen. Abgeschlossen wurde die Trainingseinheit mit der Verkündung der Prüfungsergebnisse und der Freude auf Seiten der Prüflinge. Auch unsere beiden Torii's konnten sich über die nächst höhere Graduierung freuen - herzlichen Glückwunsch dazu! Damit war das Lehrgangswochenende auch schon vorbei...

Nachdem wir uns von allen bekannten Gesichtern verabschiedeten und die Sachen gepackt wurden, startete unsere Rückreise in die Heimat. Vorher musste aber unbedingt getankt werden. Die perfekte Gelegenheit um unsere Gefährte etwas zu reinigen, denn das Wetter machte sogar das Kennzeichen unlesbar. Danach gabs noch eine Stärkung beim örtlichen Döner-Laden und dann ging es wirklich los. Einige intensive Gespräche, Zwischendurch-Nickerchen, laute Musik und Pinkelpäuschen später, erreichten wir nach 5 Stunden (diesmal auf freien Straßen) die Heimat.

An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an das ausrichtende Dojo Shimazu für die Organisation!
Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr in Greven bei hoffentlich frühlingshafteren Temperaturen :D

Oss Sandra