WILLKOMMEN

Gasshuku des S.K.I.D in Auerbach/V. vom 28.Juli - 02.Aug.2015

Startseite/Home

Trainingszeiten

Training für Kids

Trainer-Team
Für Anfänger

Fotos

Ausrüstung

Impressum/Kontakt

Verband S.K.I.D.

 

 

 

 

Ein Torii-Bericht von unserem neuen Shodan René (Dojo Torii Dresden)

 
Foto: Team Torii Dresden  
Das Karate Jahr 2015 hatte bereits zahlreiche Highlights: Wir nahmen an Meisterschaften teil und konnten durch eine hervorragende, gezielte Wettkampfvorbereitung Erfolge von Jung bis Alt feiern. Durch die beständige Leitungsbereitschaft wurde es Mitgliedern aus dem Dojo ermöglicht für den SKID an internationalen Meisterschaften teilzunehmen. Auch hier versetzten die hohe Motivation und Strebsamkeit sprichwörtlich Berge, den auch hier konnten die Toriis ungeahnte Erfolge verbuchen. Wir reisten auf zahlreiche Lehrgänge, ob fern ob nah. Wir stellten uns erfolgreich der Herausforderung den nächst höheren Kyu Grad tragen zu dürfen. Nur eines, eines stand dieses Jahr noch nicht an. Die Möglichkeit den Kyu Grad auf den Dan Grad zu erheben. Dieses Ereignis ist im SKID dem größten Lehrgang im Jahr vorbehalten. Dem Natsu No Gasshuku bzw. liebevoll eingedeutscht das Sommer-Gasshuku.
 
Vom 30.07. – 02.08.2015 lud das Dojo Takeda ins Vogtland ein um diesem Spektakel beizuwohnen. Neben unserem Bundestrainer Akio Nagai Shihan(8. Dan) standen Yasuyuki Aragane Shihan (8. Dan) Daizo Kanazwa Sensei (5. Dan) sowie die Haupttrainer des SKID Eugen Landgraf Sensei (7. Dan) und Antonio Ceferino Sensei (6. Dan) als Lehrmeister zur Verfügung. Von unserem Dojo Torii waren mit von der Partie Mario Sensei, Anne, Sandra, Franzi, Tobi, Conrad, Jana und René. Selbstredend wollen wir hier nicht unsere Freunde vom hochgelegenen Bergmassiv (Dojo Yagyu Boxdorf) unterschlagen: Neben Martin (dem etwas Kleineren) stand auch Christian und Martin dem Größeren der Sinn nach körperlicher Ertüchtigung.
 
 
Foto: Die Meister und unser Team Torii Dresden  
Aus unserer doch recht großen Gruppe sollte, musste, wollte ich (René J ) mich beweisen. Die Prüfung zum Shodan stand für mich auf dem Plan - und Mann, war ich aufgeregt. Das fing leider schon knapp zwei Wochen vor dem Lehrgang an. Eine gewisse Grundnervosität war allgegenwärtig. Ich konnte üben, so viel ich wollte, das Gefühl, dass es gerade bei der Prüfung irgendwo nicht klappen wird, beschlich mich öfter, als es mir lieb war. Die Tage rückten näher … die Anspannung blieb.
 
Am Donnerstag (30.07.) brachen wir gegen 10:30 zum Zielort auf, um 12:30 an vertrauter Stelle anzukommen. Das Gasshuku fand nämlich auch letztes Jahr schon in einem Sportpark bei Auerbach/V. statt. Der mit 15:00 datierte Trainingsbeginn lies uns noch genug Zeit, um die Zimmer der Unterkunft unsicher zu machen und die notwendigen Formalitäten der Anmeldungen zu regeln. Durch die Organisation von Mario Sensei lief dies reibungsfrei ab und wir konnten uns voll und ganz auf die bevorstehenden Tage konzentrieren. Wie es der Zufall so wollte, haben auch unsere Freunde aus den Dojos Nitta, Ouchi und Kashiwa Wohneinheiten in der selben Herberge bezogen. Ganz besonders gefreut hat mich, dass alle angekündigten Prüflinge von Kashiwa anwesend waren. Ich habe mit dem Karate Training im Dojo Kashiwa begonnen. Ich kenne alle Prüflinge schon Jahre, manche Jahrzehnte, und wäre ich nicht nach Dresden gezogen, wäre es auch heute noch mein Heimat-Dojo. Nach zahlreichen Gesprächen und dem ein oder anderen lauschendem Ohr war dann auch klar welche Mitstreiter sich noch den Dan Prüfungen stellen sollten. Doch bevor die über den Dingen stehende Prüfung Realität wurde standen noch drei Trainingseinheiten vor uns...
 
Das Trainingsjahr 2015 stand bisher klar unter einem Leitmotiv: Die dynamisch, flexible Nutzung des Körpers zur Beherrschung der Technik. Die Trainingseinheiten vermittelten dies durch gezieltes Kombinationstraining. Die Hüftbewegung sowie die richtige Hikite-Haltung standen zu Trainingsbeginn im Fokus. Das Training von Aragane Shihan baute darauf auf, dass zu Beginn die Ausführung in sehr geringem Tempo stattfand. Nach ein paar Wiederholungen zog das Tempo an. Hier merkt man deutlich, ob die Flexibilität vorhanden ist oder nicht. Diese kleinen Nuancen spürte ich deutlich und konnte so gewisse Abläufe optimieren. Das Gesamtbild der Ausführung wurde nach und nach deutlich flüssiger und lebendiger. Während Aragane Shihan diese Ideen im Kihon vermittelte, konnten wir unter Daizo Kanazwa Sensei an detaillierten Kata-Einheiten teilhaben. Wenn ich das Training dieser Tage Revue passieren lasse, bleibt eine Sache besonders im Gedächtnis: Es beschleicht einen oft der Gedanke im Training … schon wieder (hier beliebige Kata einfügen) … aber die kann ich doch schon. Das Gasshuku aber zeigt neue Impulse - egal welche Graduierung, egal wie lange man schon trainiert. Akzente werden stets vermittelt, aus anderen Blickwinkeln betrachtet und neu erläutert. Die eigene Ausführung ändert/verbessert sich so Stück für Stück, wenn man das Vermittelte umzusetzen vermag. Mit anderen Worten: es gibt kein ‚ich muss eine gewisse Sache nicht mehr trainieren, weil ich es schon kann‘. Der Weg fängt gerade erst an.
 
Aber es gab ja auch Zeiten, in denen wir nicht trainierten. Diese nutzen wir, um Einkaufsausflüge zu erledigen, Essen vorzubereiten, ausgedehnte Spaziergänge zu tätigen und immer und immer wieder das Prüfungsprogramm gedanklich abzulaufen. Nachdem so bereits 2 Tage vergangen waren, wurde es nach einer recht kurzen Nacht schlussendlich doch Samstag. Nach einer weiteren Nahrungsmittelbeschaffungstournee fanden sich Grüppchen hier und da zusammen, um sich auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten. Ich habe mich der Kashiwa-Gruppe angeschlossen, und wir haben das Programm noch einmal komplett ausgewertet. Die Anspannung und Nervosität waren jedem anzumerken. Erfreulicherweise hatte die Intensität, zumindest bei mir, allmählich ein Level erreicht welches angenehm war. Man kann nicht sagen, dass jegliche Zweifel verflogen waren, aber ich fühlte mich bereit für die Dinge, die da kommen sollten. Nach einer weiteren ausführlichen Trainingseinheit, gespickt mit zahlreichen neuen Erkenntnissen und Anregungen, endete das reguläre Training, und es wurden die Vorbereitungen für die Dan Prüfungen getätigt. Jeder bewältigte die bevorstehende Aufgabe auf seine Weise. Manche wurden ruhig. Andere geradezu aufgedreht. Dann ging es los.
 
 
Da die Prüfungen öffentlich sind, hatten wir zahlreiche Zuschauer. Alle Prüflinge bildeten eine Reihe und dann waren wir auch schon dran. Da wir mit 11 Damen und Herren doch recht viele Kandidaten für den ShoDan waren, wurden zwei Gruppen gebildet. Ich war in der zweiten Gruppe und konnte somit aufmerksam verfolgen, wie andere Karateka die Kombinationen meisterten. Dann wurde es Ernst. Unsere Gruppe war dran.
Die erste Kombination wurde angesagt und es hieß Hajime. Nach der ersten Bahn Sanbon Zuki stellte ich fest, dass Geschwindigkeit + haftende Fläche + mein Gewicht = erhebliche Reibung bedeutete. Nach den nächsten Bahnen legte sich dies aber und ich kam fehlerfrei durch den Kihon Part. Selbst die Standübung, welche mich im stillen Kämmerlein immer vor Balanceprobleme stellte, bewältige ich ohne Patzer. Danach hieß es Bassai Dai und Jion. Mit der notwendigen Konzentration liefen auch diese sauber und fehlerfrei. Danach mussten sich die Prüflinge zum Nidan, Sandan und Yondan den kritischen Augen der Prüfer stellen. Nachdem auch das absolviert war, hieß es zu guter Letzt noch Freikampf. Hier gab es eine kleine Besonderheit: Unsere Partner, in dem Fall sollte ich wohl besser Gegner sagen, wurden vom Bundestrainer allesamt aus dem amtierenden bzw. zukünftigen Nationalkader entnommen. Somit war klar, dass ein Nachlassen der Leistung keine Option war. Auch hier kam ich gut durch und konnte mich, da ich der erste aus allen Prüflingen war, nach meinen Kämpfen dem Beobachten und Studieren der übrigen Kämpfe widmen.
 
 
Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Prüfung dann beendet und alle Lehrgangsteilnehmer reihten sich in gewohnter Manier zu 6 Linien auf, wobei alle Danprüflinge eine separate vorderste Reihe bildeten. Gespannt warteten alle, dass ihr Name erklingt um die Bestätigung zu bekommen, dass die Prüfung erfolgreich absolviert wurde. Nach 16 Jahren Karate, mit Pausen und Allerlei Strapazen verkündete Eugen Sensei dann … Leithardt René SHODAN !! Es war vollbracht, es war tatsächlich vollbracht.
 
Es fiel eine Last ab, welche sich bis zu diesem Zeitpunkt unweigerlich gestaut hatte. Es war geschafft. Auch alle anderen Prüflinge haben ihren entsprechenden Dan-Grad bestanden und somit war der Lehrgang für alle ein voller Erfolg. Nach zahlreichen Glückwünschen und einigen emotionalen Momenten bekam ich ein unorthodoxes, einzigartiges Geschenk. Eine Schultüte mit ganz viel Schokolade, Gummibärchen und einem neuen Glücksbringer. Ganz für mich allein. Alles meins. Am Abend kehrten wir dann in ein exzellentes Restaurant ein und gönnten uns eine wohlverdiente Pause und feierten gemeinsam den tollen Lehrgang und die tollen Prüfungsergebnisse. Es wurde gelacht, gequatscht und einfach Spaß gehabt. Für einige wurde es spät. Sehr spät.
 
Nichts desto trotz stand auch am Sonntag noch eine Abschlusseinheit an, welche vorrangig aus Kata - Elementen bestand. Hier waren die Anstrengungen der letzten Tage, Wochen und Monate dann deutlich spürbar und es ging nicht mehr alles ganz so flexibel und dynamisch. Aber das war es mehr als Wert.
 
So endete der Lehrgang und wir bereiteten uns auf den Heimweg vor. Nachdem alle gebührend verabschiedet wurden, sattelten wir die Pferde und ritten los in Richtung Heimat. Damit endeten vier Tage voller Anspannung und Anstrengung, aber auch voller Freude und Zufriedenheit. Es war ein tolles Sommer-Gasshuku und wir sehen uns im nächsten Jahr.
 
Ich möchte mich bei allen Toriis bedanken, die mich seit nunmehr vier Jahren unterstützen und fördern. Ohne euch wäre ich heute nicht da, wo ich aktuell stehe. Aller herzlichsten Dank. Auf viele weitere schöne Zeiten. Ich habe meine Wurzeln natürlich nicht vergessen und bedanke mich aufrichtig beim Dojo Kashiwa aus Großenhain. Ich habe unter Lutz Berger, Lars Hande und Heiko Mittasch die ersten Karateschritte als Grünschnabel gemacht und weitere als ich nach 6 Jahren Pause 2010 wieder den Mut gefasst hatte, es noch einmal anzugehen. Beste Glückwünsche an alle neuen Danträger und Dananwärter des Dojos.
 

Wir sehen uns.
René.