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'1 nach 12 Dojo Torii beim Bundeslehrgang in Greven 13.-14.03.2010, Text: Marcus Fotos: Jana
Es ist Samstag der 13. März 2010. Viel zu früh, also in etwa 5Uhr, musste ich aufstehen. Später ist nicht drin, denn heute geht es ja zum Bundeslehrgang ins 550km entfernte Greven und da können wir uns ein zu spät kommen nicht leisten. Nach einem kräftigen Frühstück, bestehend aus Kaiserschmarrn und Apfelmus, fuhr ich los Richtung Ockerwitz zu Thomas Sensei. Ausgemacht war 7Uhr Treff und unterwegs musste ich Jana, Elena und Heiner einsacken. Micha kam selber zum Treffpunkt. Wir waren also insgesamt 6 Toriis auf dem Weg nach Greven. Rasch war das Gepäck in dem 8.5-Sitzer verstaut (der vordere mittlere Platz reicht nur für einen halben Menschen ohne Beine, deshalb 8.5-Sitzer) und ohne jegliche Verzögerung konnten wir ausgerüstet mit 2 Navis pünktlich starten.
Die musikalische Begleitung der Fahrt reichte von Hardcore Techno, über Metal und Punkrock bis hin zur Radiomusik. Elena nutze die Fahrtzeit ausgiebig um ihren ständigen Schlafmangel zu kompensieren. 100km.....200km.... . Die Kilometer vergingen im Flug. Was zum einen an der teilweise leer gefegten Autobahn und an Thomas seinem sehr sicheren Fahrstil mit entspannten 160Km/h lag. Und so langsam wurden die Blicke auf die Uhr immer eigenartiger, denn geplante Ankunft war sicherheitshalber in etwa 14Uhr, aber es macht den Anschein, dass wir eher da sein werden und die Tatsache, dass es weder ein eingeplantes Unwetterchaos noch einen Stau gab, trug erheblich dazu bei.
Einzig Micha Sensei versuchte durch gefühlte 20 Pinkelpausen verhindern zu wollen, dass wir unnötig früh da sind, aber das änderte nichts erheblich an der Situation. Ursprünglich war ein Mittagessen während der Autobahnfahrt beim goldenen „M“ geplant jedoch waren wir ziemlich sicher früh genug anzukommen um in Greven selbst zu Mittag zu essen. Und so kam es auch. ’1 nach 12 passierten wir das Ortseingangsschild „Greven“ und waren auf der Suche nach was zu essen. Wie es der Zufall wollte war mit einem mal kein McDonald’s mehr zusehen und so parkten wir in der Grevener Innenstadt um was zu Fuß zu suchen. Eh wir lange rumirrten entschieden wir uns in der Gastwirtschaft „Bistro Istanbul“ einzukehren und nährten uns an Speisen, wie Dürüm und Pizza. Thomas Sensei drängelte sich 2h vor Trainingsbeginn sogar einen Dönerteller mit Pommes rein.
Letztendlich waren wir 13.30Uhr, 1.5h vor Trainingsbeginn vor der Halle. Fix waren wir nach 40min warten umgezogen und so nach und nach füllte sich die Turnhalle mit schlussendlich ca. 85 Karate-Ka. Jeder Begrüßte unseren Bundestrainer Akio Nagai Shihan und den Gasttrainer Shinji Tanaka Sensei und so konnte dann eine viertel Stunde später das Training beginnen. (Ich lasse an dieser Stelle aus, dass wir alle hätten 2h länger schlafen können). Die erste Hälfte des Trainings zielte auf Grundlagen wie einzelne Zukis und einfachere Kombinationen ab und Tanaka Sensei überzeugte durch überaus saubere und blitzschnelle, hart einrastende Techniken. Ich denke jeder in der Halle konnte in dieser Trainingseinheit etwas über Beweglichkeit, Hüfteinsatz und Lockerness lernen. Bei der 2. Hälfte des Trainings wurde das Feld in 3 Teile untergliedert. Unterstufe bis blau, Mittelstufe blau und Oberstufe Braun und Schwarz. Um letztere Gruppe kümmerte sich der Gasttrainer und das Programm aller 3 Gruppen lautete KATA, wo in jeder Gruppe entsprechendes gutes Katatraining stattfand. Ruckzuck waren die 3h Training um und nachdem fix die Betten (Matten) vorbereitet und noch 1-2 Stückchen Kuchen verdrückt wurden ging es dann auf in die Kneipe zum gemeinschaftlichen Abendessen. Welche wir nach ein paar Startproblemen, wie 4 Runden Kreisverkehr, schließlich auch erreichten. Mit bei uns am Tisch saß unter Anderem Roman (Ehem. Torii) und es konnte mal wieder über alte Zeiten geplaudert werden.
Bereits kurz nach 22Uhr verließen wir schon die Gaststätte, da wir alle recht knülle waren und eine Mütze voll Schlaf gut gebrauchen konnten. Besonders Heiner, Jana und ich, da für uns am nächsten Tag eine Gürtelprüfung anstand. Für mich war es die letzte Farbgurtprüfung zum 3. braunen Gürtel (1.Kyu), für Heiner der endgültige Einzug in die Oberstufe durch seine Braungurtprüfung (3.Kyu) und für Jana die Prüfung zum 2. blauen Gürtel (4.Kyu). Gefühlte 1000 mehr oder weniger lustige Witze später, begann dann schließlich gegen 23:30Uhr die Nachtruhe.
Am Morgen des Sonntag, dem 14. März, krabbelten dann alle gegen 9:00Uhr aus den Schlafsäcken und starteten in den Tag mit 2-3 Stück Kuchen, Bananen und evtl. Kaffee. Das Training begann relativ pünktlich um 11Uhr eine Stunde lang mit verschiedenen impulsiven Kombinationen, welche mit der Zeit sehr an der Ausdauer eines jeden nagten. Danach wurde ein Drittel der Halle abgetrennt für die Gürtelprüfungen. Der Rest trainierte parallel weiter Kata.
Ungefähr 30 Kämpfer wollten eine Prüfung ablegen und meine Kategorie zum 1.Kyu war logischer Weise erst ganz zum Schluss dran. Also erst einmal warten, kalte Füße bekommen und die Anderen beobachten. Schließlich war Jana dran und sie hatte leider das Pech alleine starten zu müssen. Aber von ihrer vorherigen Aufregung war nichts mehr zu sehen und sie ließ sich davon nicht beirren, behielt ihre Nerven, wo sie hin gehörten, zog ihr Ding souverän durch und legte eine klasse Prüfung mit Schlusskata „Heian Godan“ ab. Danach kam Heiner in der größten aller Startergruppen dran. Auch er überzeugte mit starken Kihon-Techniken, einer guten Kata „Bassai Dai“ und seiner Stärke, dem Kumite. Und dann war ich auf einmal dran. Auch diesmal war ich eigenartig gelassen und alles Andere als aufgeregt. Man merkt schon, wie die Prüfungsaufregung mit immer mehr ablegten Prüfungen Stück für Stück geringer wird, bis sie schließlich gänzlich verschwindet. Im Kihon Teil alles gegeben ging ich ohne mir größeren Fehlern bewusst zu sein zum Kumite. Auch hier lief alles wie am Schnürchen und schließlich war Kata dran. Gefordert war Enpi, meine erfolgreiche Finalkata in der Meisterschaft des letzten Jahres. Auch hier konnte ich wenigstens erst einmal mich selbst überzeugen.
So, geschafft. „Aufstellung bitte!“ Es wurden nach und nach alle inklusive ihrer erreichten Leistung aufgerufen. „Aboura Jana, A!“, .... “Borch Heiner, A!“ Mein Gedanke war: “Herzlichen Glückwunsch ihr beiden, Bestleistung!” Und dann war meine Gruppe dran und es schallte durch die Turnhalle: „...Quidenus Marcus Maximus, A!“ Leicht verwirrt, wegen dem Anhängsel an meinen Namen verbeugte ich mich schmunzelnd, aber war trotz allem erst einmal zufrieden mit meiner und unserer Leistung. Wie ich unmittelbar danach erfuhr, gefiel dem Vorleser mein Nachname so gut, durch die Beziehung zum heiligen Römischen Reich, wie er es lachend formulierte, dass er gleich mal „Maximus“ hinten dran hing. :-D
Fix waren alle umgezogen und saßen im Auto Richtung Heimat. Nach einem ausreichenden Mahl bei MacDonald’s, wo Micha jedem vorrechnete, wie viele Kilokalorien er gerade zu sich nahm (bei mir waren es wohl 1340) fuhren wir mit gewohntem Tempo und genauso Problemlos mit jedoch teilweise Regen zurück. Wir sahen ein Auto, wo die Rückscheibe aussah als wäre sie zerschossen wurden und den Fahrern eines anderen Fahrzeug gefielen wir scheinbar so sehr, dass sie uns verfolgen, mit Lichthupe überholen und dann von vorne fotografieren mussten. (Nähere Erläuterungen sparr ich mir denn wir kennen die Probleme die, die Insassen mit uns hatten nicht) Nach 5h und diesmal nur 2 Pausen waren wir dann um 19Uhr in Dresden zurück und ein tolles Wochenende ging zu Ende. Ich danke euch und vor allem Thomas Sensei für seine tolle Fahrbereitschaft. Und noch einmal herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!
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März.2010 |
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