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SOMMERGASSHUKU SAARBURG 2010 – WIR WAREN DABEI !!      

  

                mit dabei von Torii:                        Mario (Prüfling auf den 4.Dan),

                                                                       Thomas (Prüfling auf den 2.Dan),

                                                                       Marcus (aktiv),

                                                                      Jana (unser Torii-Fanklub),

 

                von Toriis Partner-Dojo Yagyu:      Martin I, Martin II

                                                                      Marco (Prüfling auf den 1.Dan),

 

                Text:  Thomas Rockmann,  in Saarburg Prüfling auf den 2.Dan

Mittwoch 21.07.: die lange Fahrt nach ganz weit weg

Das Gasshuku des S.I.K.D. sollte dieses Jahr vom 22.-25.Juli im rheinland-pfälzischen Saarburg stattfinden, unweit der luxemburgischen Grenze. Wegen der 700 km Anfahrt haben wir uns für eine Anreise am Vortag des ersten Trainingstages entschieden. Pünktlich um 12:30 Uhr kamen Mario und Marcus zum 11:00-Uhr-Treffpunkt. Leider waren dieses Jahr nicht mehr Torii-Karatekas für die Teilnahme am Gasshuku zu gewinnen. Bei gediegenen 35°C im Schatten begannen wir unsere Fahrt in den Süd-Westen der Republik. Während sich die beiden M&Ms immer wieder mal als Fahrer ablösten, war es meine Aufgabe, das passende Unterhaltungsprogramm dazu zu gestalten, was sich aber als kniffliges Unterfangen herausstellte, klangen doch bald alle Radiostationen irgendwie gleich, und irgendwie wurden seit der hessischen Landesgrenze auch die Tankstellen an der Autobahn verdächtig selten. Nach weiteren 130 km hinter der Landesgrenze und mit einem beunruhigend leergesaugten Tank entschieden wir uns, in Kaiserlautern abzufahren und auf die Suche nach Sprit zu gehen. Frisch aufgeladen konnten wir wieder die Hatz auf der Autobahn aufnehmen. Nach weiteren endlosen Kilometern auf der „Hunsrück-Höhenstraße“ kam eingebettet in ein Tal endlich Saarburg zum Vorschein. Hoch oben thronte die Jugendherberge, welche uns in den nächsten Tagen ein Ort der Erholung von mentaler und physischer Erschöpfung werden sollte. Durch die vielen Telefonate mit den Herbergseltern waren wir schon gut bekannt und bekamen (deswegen?) die besten Zimmer im Dachgeschoss des Schlosses. Obwohl die Jugendherberge im gewohnt schlichten Jugendherbergsstil gehalten war, kam sie uns im Vergleich zur sonst praktizierten Übernachtung in einer Turnhalle aber doch fast wie das Hilton vor. Mario und Markus bezogen das eine Zimmer, und ich war froh, dass mein Einzelzimmerplan aufgegangen war. Es müssen hier allerdings sehr kreative Köpfe am Werke gewesen sein, denn in unseren beiden Zimmern (also nicht im Bad) war jeweils eine Duschkabine mit im Raum platziert. Die heißen Temperaturen waren inzwischen auf verträgliches Maß abgesunken und sollten es die nächsten Tage glücklicherweise auch bleiben. Am Abend schlenderten wir durch die Altstadt und ließen uns beim vermutlich besten Italiener am Platze nieder. Nach der obligatorischen Pizza bereiteten wir die Zimmer für die Nacht vor. Da die Dan-Prüfung nun doch schon ihre Schatten voraus-, und die lange Autofahrt ihre Schatten noch zurückwarf, endete mein Tag heute recht zeitig. Im Gegensatz zu Mario und Marcus.

 

Donnerstag 22.07.: Saar und Burg

Streng geführt sah die Jugendherberge das Frühstück von 8:00-9:00 Uhr vor. 8:15 Uhr trafen wir uns an dem für das „Dojo Torie“ reservierten Tisch. Marcus wusste zu berichten, dass auch unsere Trainingsfreunde vom Dojo Yagyu in der Nacht eingetroffen waren. Nach mehrfachen lautstarken Versuchen konnten wir sie schließlich zum Frühstück überreden. Das Wetter war angenehm, leicht bewölkt, und wir beschlossen die Stadt zu erkunden. Vorbei an dem Wasserfall und den unzähligen alten Häusern folgten wir dem Pfad zum alten Burgturm. Von hier oben war der Lauf der Saar weithin zu verfolgen. Unzählige Fotos später mussten wir uns der ernährungsorientierten Trainingsvorbereitung widmen. Beim örtlichen Chinesen und seinem Buffet wurden sämtliche Hohlräume mit leckerer Nahrung gefüllt. Nach einer kurzen Mittagspause machten wir uns mit gepackten Taschen auf den Weg zum großen Event. Nachdem wir die Anmeldeformalitäten hinter uns gelassen hatten, nahmen wir die Halle in Augenschein, in der sich die nächsten Tage alles Karate-wichtige abspielen würde. Da sich der Warmwasser-Kessel kurz zuvor zum Platzen entschlossen hatte, sollte das Duschen nach dem Training in den nächsten Tagen eine sehr erfrischende Angelegenheit werden. Nagai Shihan und Murakami Sensei waren bereits in der Halle anwesend. Die restlichen Minuten bis zum Trainingsbeginn verbrachten wir mit dem freudigen Begrüßen alter Weggefährten. Wir konnten uns den Begrüssungsritualen recht ausgiebig widmen, da das Training aufgrund eines nicht abreißen wollenden Anmeldestroms erst reichlich 20 min. später begonnen werden konnte. Einige der knapp 200 Karateka wollten noch in die Halle. Doch dann begann das alles entscheidende Trainingslager. Für mich unerwartet, schafften wir es diesmal gleich beim ersten Mal alle einen wortlosen (!) Gruß gen Shomen zu senden. Nach einer kurzen Erwärmung übernahm Murakami Sensei das Training und steigerte Umfang und Intensität seiner Kihonübungen. Nach ca. 30 min. waren diese beendet und die halbstündige Pause bot Gelegenheit zum Ausgleich des Wasserhaushaltes. Für den Rest des Tages wurden die Teilnehmer entsprechend ihrer Graduierungen in drei Gruppen aufgeteilt. Murakami Sensei übernahm die Trainingsleitung bei den Schwarzgurten. Zentrale Botschaft seiner Einheit war „Geschwindigkeit vor Kraft“. Entsprechend viele Partnerübungen mit Wettkampf-Charakter folgten hintereinander. Je Übung beliebt war die abschließende 10fache Wiederholung.

Um sein Anliegen zu veranschaulichen, zog er für das Fliessen der Energie folgendes Gleichnis mit einem Wasserschlauch: Von einem Wasserhahn geht Wasser (Energie) auf die Reise durch den Wasserschlauch. Am Ende des Wasserschlauches verlässt das Wasser diesen, durch bspw. den Daumen fokusiert. Der Wasserhahn stellt den Hara dar, und der Faust entspricht der Stelle mit dem austretenden Wasser. Wenn jedoch irgendwo auf den Schlauch getreten wird (in unserem Fall durch die verkrampfte Schulter) wird am Ende kein Wasser ankommen. An dieser Stelle vielen Dank an Akio für das Übersetzen.

Abgeschlossen wurde das Training mit dem Üben der Kata Bassai Dai. Gegen 18:00 Uhr hoben sich (für heute leider viel zu früh) die Trennvorhänge und der erste Trainingstag war beendet. Unsere Torii-Jana war inzwischen auch mit Ihrer Familie eingetroffen, verletzungsbedingt konnte sie leider nur zuschauen. So richtig beendet war der Trainingsbetrieb allerdings doch noch nicht: Viele Teilnehmer bereiteten sich nun auf ihr Prüfungsprogramm vor. Das war bei uns nicht anders und so genoss ich den seltenen Moment, einmal Mario nach „meiner Pfeife tanzen“ zu lassen. Mit ihm gemeinsam führte Andy aus München das Programm vor. Nach dem Austausch über die dargebotene Leistung stellten wir fest, dass es inzwischen recht still in der Halle geworden war. Die meisten Teilnehmer hatten bereits das Abendprogramm in Angriff genommen. Manchmal sind die Letzten aber auch die Ersten, denn die fleißigen Helfer des Dojo Uesugi Kenshin kamen auf uns zu und ließen uns an den verbliebenen Auslagen der Versorgungsstation teilhaben. Mit einer entspannenden eiskalten Dusche schlossen wir das Training dannfür heute endgültig ab. Auf der Suche nach dem kleinen Hunger ließen wir uns mit den 3 Freunden von Yagyu bei dem lokalen Baguetteschnitzer nieder. Nachdem wir den Inhalt der Speisekarte mit dem realen Angebot in Deckung gebracht und Leckerkeiten bestellt hatten, widmeten wir uns dem vorbeischlendernden Publikum. Was nun kam würde allein schon mehrere Seiten in Anspruch nehmen, um es kurz zu machen, Marcus hat gezeigt, was im Leben wirklich wichtig ist.

 

Freitag 23.07.: Wir in Trier

Der Wecker klingelt gegen 8:00 Uhr, aber Saarburg ist noch nicht wach. Nebel hängt tief im Tal und raubt den Elan. Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Jana und ihren kleinen Begleitern beschließen wir, Trier einen Besuch abzustatten. Da Marcus jedoch den langen Arm der Uni verspürte und sich dem Büffeln von Mathe widmen musste, blieben wir zu fünft übrig. Schnell war klar, dass wir mit zwei Autos fahren werden, denn von Trier direkt in die Halle zum Training, so hart waren Mario und ich dann doch nicht (mehr). Nach einer kurzen Anfahrt waren wir in der ältesten Stadt Deutschlands (bzw. einem Anwärter auf selbigen Titel) angekommen. Unsere kurzzeitige Orientierungsschwäche sollte uns unterm Strich Parkkosten sparen helfen. Ausgestattet mit einem aus einem Hotel erbeuteten Innenstadtplan machten Mario und ich uns auf den Weg. Schnell erreichten wir die touristische Route durch die Altstadt und liefen zusammen mit dem Touri-Strom die Gebäude-Highlights von Trier ab. Sehenswert waren die Bauten alle, und alt bei einer über 2000jährigen Stadtgeschichte sowieso. Mittlerweile war es warm geworden und alle Nase lang liefen uns die drei Yagyus über den Weg. Auch viele andere Karatekas nutzten den Tag zu einem Besuch in Trier. Unsere letzte Amtshandlung waren Nudeln beim Italiener. Glücklicherweise reichte die Zeit vor dem Training noch für ein kurzes Ausruhen in der Jugendherberge.

Wie gewohnt folgte nach einer kurzen Erwärmung der Kihon von Murakami Sensei. Ich hatte so den Eindruck, dass er noch eine Schippe draufgelegt hatte. Abschluss bildeten diesmal 100 Tsukis in Kiba Dachi. Als sich diesmal die Vorhänge nach der 30 minütigen Pause senkten, stand Nagai Shihan persönlich vor den Dan-Trägern. Er benötigte nur eine sehr kurze Zeit, um uns auf Betriebstemperatur zu bringen. Zentrales Anliegen von ihm war es diesmal Angriffen mit weitem Tai Sabaki zu begegnen. Dies durften wir nun in diversen Übungen mit wechselnden Partnern anwenden. Das Jiyu Ippon Kumite mussten dann ausgesuchte Partner vorführen und wurden vom Shihan korrigiert. Bei mir hatte der sehr glatte Hallenboden etwas dagegen, eine gute Figur zu machen. Zum Abschluss gab es diverse Runden Randori. Die verbleibenden Minuten nutzte Eugen Sensei, um mit uns die Gojushiho Dai zu üben. Irgendwann war das Training dann zu Ende, und ehrlich gesagt, war ich heute nach dem recht fordernden Training auch ganz froh darüber. Die Dojo-Leiter wurden zum SKID-Meeting gebeten, und auch an diesem Abend wurden wieder ausgiebigst Prüfungsinhalte geübt. Diesmal konnte ich mich dem nicht entziehen und gewöhnte meinen Körper gleich an eine Anstrengung nach der Anstrengung (Dan-Prüfungen finden ja traditionell nach dem Training vor allen Teilnehmern statt). Nach der die Muskulatur lockernden Eisdusche warteten wir auf das Ende der Dojoleiterrunde. Gemeinsam mit Mario machten wir einen kurzen Zwischenstopp in der Herberge, über der mittlerweile die große Karatekaschwemme hereingebrochen war, und fuhren danach nach Freudenburg zur Dojofeier vom austragenden Dojo  „Uesugi Kenshin“. Dort ließen wir den Abend entspannt bei Bratwurst und Cola/Bier ausklingen.

 

Sonnabend 24.07.: Alles hat seine Zeit

Das Training von zwei Tagen steckte mittlerweile in den Gliedern, und auch das Treppensteigen wurde eine Herausforderung. Aber heute gilts, heute ist der große Tag, Prüfungstag !! Marco von unserem Partner-Dojo Yagyu (ein Shodan-Prüfling) sieht heute morgen nicht ganz so frisch und entspannt wie sonst aus. Ganz im Gegensatz zu Mario, der sich nichts von seiner heutigen Dan-Prüfung anmerken lässt.

Meine eigenen Gedanken drehen sich dagegen um etwas ganz anderes: am Ende des gestrigen Trainings hatte Eugen Sensei noch mal betont, dass eine bestimmte Anzahl an Lehrgängen Vorausetzung für eine Dan-Prüfung ist. Und wenn ich richtig gezählt habe, fehlt mir nach dieser Rechnung womöglich ein Gasshuku. Im Ausmalen von Schreckensszenarien bin ich Weltmeister, und so sehe mich zur Prüfung zwar Aufstellung nehmen, aber dann nicht vorgelesen zu werden. Irgendwie bekommen wir alle die Frühstücksbrötchen runter. An eine Teilnahme am Dojo-Staffelwettkampf ist aber nicht zu denken. Zurück auf dem Zimmer versuche ich mich zu erholen und mir einzureden, dass Nagai Sensei’s Aufforderung zur Nidan-Prüfung schon ein gutes Omen für eine berechtigte Teilnahme an der Prüfung sei. Währenddessen fighten die Anderen mit Yagyu um den Titel der besten Tischkicker-Elf. Mario liege ich mit meinen Sorgen nun so lange in den Ohren, bis er sich bereiterklärt, Eugen Seinsei noch mal zu fragen. Die Mittagszeit rückt näher und bei recht frischem Wetter machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Wieder beim Italiener gestrandet, sollen Nudeln die nötigen Energiereserven bilden. Doch diesmal rutschen selbige nicht mehr so richtig runter. Immer mehr Karatekas schlendern durch die Strassen auf der Suche nach der ultimativen Energie. Noch einmal eine Mittagspause, noch einmal die mittlerweile zum Ritual gewordene obligatorische Magnesium-Brausetablette. Wie besprochen gehen Mario und ich gemeinsam zu Eugen Sensei. Wie es schien, gab es aber nie einen Zweifel an meiner Prüfungsteilnahme. Freude und Erleichterung: Die Prüfung kann kommen, ich bin bereit!! Das Training beginnt mit der Aufwärmung, gefolgt von dem mittlerweile gewohnten Kihontraining von Murakami Sensei. Darauf folgt eine kurze Pause, nach der sich alle Kyu-Prüflinge im abgetrennten Hallenteil einfinden sollen. Murakami Sensei lässt die verbleibenden Akteure Gohon Kumite in verschiedenen Technikvariationen üben. Danach werden diese in zwei Gruppen aufgeteilt (Farb- und Schwarz gurte). Unter Murakamis Anleitung gehen wir einige Katas durch, die wir selbst bestimmen konnten. Recht schnell wurden Wünsche nach den Prüfungskatas laut. Auf der einen Seite gab Murakami Sensei jede Menge wichtigen und lehrreichen Input, auf der anderen Seite war ich kaum in der Lage, diesen in die Katas mit aufzunehmen. Jetzt noch an den Prüfungskatas anzupassen war mir nicht möglich. Irgendwann war das Training beendet und ich platt. Eine kurze Pause gab es noch, dann war es Zeit sein Allerbestes zu geben. Den Anfang machten die Shodan-Prüflinge. Marco von Yagyu machte eine sehr gute Figur. Ohne Pause wurde zum Gyaku Zuki Kime Enpitsu übergegangen und auch die Katas folgten unmittelbar. Jetzt war es soweit von 5 Nidanprüflingen wurde ich als Dritter aufgerufen. Den Kihonteil konnte ich im Schlaf, kein Wunder, so oft wie ich den physisch und mental durchgegangen war. Vergessen waren die schweren Beine, vergessen waren die Vorsätze zwischen den Kombinationen kleine Pausen zu lassen. Jetzt gab es nur alles oder nichts. Kihon, Standübung, Kizami Zuki Kime Enpitsu, alles lief vorüber.

 

Gyaku / Kizami Zuki Kime Enpitsu:  Der Prüfer hält dir einen Stift (Enpitsu) hin und du machst Gyaku Zuki bzw. Kizami Zuki und sollst damit zeigen, dass du mit Kime zuschlagen kannst, sauber, und nur sehr kurz vor dem Stift abstoppend. Dabei wird die Position des Stifts permanent verändert, so dass man ca. 20-30 Zukis sauber auf in wanderndes Ziel treffen muß. Das Ganze natürlich noch aus der richtigen Distanz und mit vollem Krafteinsatz.

 

Der Kataabschnitt wurde mit Sochin eröffnet und mit Chinte fortgesetzt. Nagai Shihan schien mit der gebotenen Leistung unzufrieden und ließ uns noch eine Kanku Dai vorführen. Jetzt nicht Verlaufen, ist die Ähnlichkeit zur Kanku Sho (ebenfalls eine Prüfungskata für den Nidan) doch sehr groß. Die Vorbeitung zahlte sich jedoch in doppelter Hinsicht aus: Kata im korrekten Ablauf und auch noch Luft für mehr. Anschließend traten die Prüflinge zum Sandan und Yondan an. Mario meisterte sein Programm souverän. Anschließend waren wieder die Shodan-Prüflinge gefordert. Zum Kumite traten jeweils zwei ausgewählte Akteure gegeneinander an, die Anderen pausierten. Dann war es auch für mich soweit. Unterm Strich war ich sehr ruhig und konnte meine Akzente setzen. Ja und dann war die Prüfung beendet. Als mein Name aufgerufen worden ist und der Applaus in der Halle einsetzte, schwebte ich nach vorne und nahm meinen Ausweis mit der ausgefüllten Nidan-Prüfung entgegen. Dieser Augenblick gehörte nur mir. Selbstverständlich haben auch alle anderen Prüflinge bestanden und wurden entsprechend gefeiert. Vielen Dank für die vielen Gratulationen, die ich dann empfangen durfte. Vielen Dank an alle, die mich bei meiner Vorbereitung unterstützt haben. Beendet wurde dieser Teil mit einem Foto von allen Prüflingen. Jetzt war es quasi geschafft, selbst das Wasser der Dusche schien ein wenig wärmer als die Tage zuvor. Die durchgeschwitzten Sachen in die Herberge geschafft, machten wir uns auf den Weg zur Römischen Villa Borg. Dem Navigationssystem unbekannt stützten wir uns auf den groben Ausdruck, welchen wir empfangen hatten. Naja um es kurz zu machen, auch wenn ich darauf beharrte, den Waldweg konnten wir mit unserer eingeschränkten Bodenfreiheit nicht meistern und kamen recht spät was die Parkplatzsituation betraf aber recht pünktlich, was die Eröffnung des Buffets anging an. Die leckeren lokalen und römischen Spezialitäten hätten sicher noch etwas besser gemundet, wenn wir etwas zu trinken gehabt hätten. Aber am Ende zählt nur das Ergebnis, und das waren gut gefüllte Mägen. Um der kriechenden Kälte zu entgehen, setzten wir uns mit an das entzündete Feuer. Wenig später strömten dann alle Gäste zu den Flammen und Sascha aus Leipzig hatte seinen großen Auftritt als Feuerakrobat (er möge mir meine laienhafte Berufsbezeichnung verzeihen). Eugen Sensei nutzte die Versammlung, um Lothar Sensei und all seinen Helfern/-innen im und ums Dojo für die Ausrichtung des Gasshukus zu danken. Dem schließen wir uns an. Diese Gelegenheit ergriff auch der lokale Bürgermeister, um mit gewandten und blumigen Worten zu glänzen. Auch das brachten wir hinter uns. Im Anschluss daran durften ausgesuchte Karatekas Murakami Senseis Karatelied-Sangesvortrag mit einer Katavorführung begleiten. Danach stimmten er und Nagai Shihan das Lied der Takushoku-Universität an, welche dieses Jahr am 10.10. 80jähriges Jubiläum feiert. Nach diesen interessanten Vorträgen verstreute sich die Menge wieder. Nach einer Weile zog es auch uns wieder zur Herberge.

 

 

Sonntag 25.07.: Time to say Goodbye

Der Druck pünktlich beim Training einzutreffen und vorher noch die Herberge geräumt zu haben ließ uns früher als üblich beim Frühstück erscheinen. Jetzt nur noch Taschen gepackt, Betten abgezogen und Zimmer gefegt. Die Rechnung hatten wir bereits am Vortag beglichen. Das letzte Training sollte 10:00 Uhr beginnen und ermöglichte es uns so noch daran teilzunehmen. Die weite Strecke nach Hause vor Augen hätten wir einen späteren Start ausfallen lassen müssen. Die Erwärmung und der Kihon wurden diesmal von Toni Sensei geleitet. Er stand der Abwechslung und der Intensität von Murakami Sensei in nichts nach. Nach einer kurzen Pause wurde das Training mit einer Kataeinheit fortgesetzt, welche Nagai Shihan selbst leitete. Nach den Heian no Kata, ließ er noch Bassai Dai, Enpi, Jion und Kanku Dai praktizieren. Den Ausklang bildeten mehrere Runden Randori. Wir hatten uns fest vorgenommen, noch ein Foto mit Nagai Shihan und Murakami Sensei zu machen. Auch das gelang uns nach einer kurzen Pause. Jetzt hieß es schnell umziehen und die Sachen gepackt. Trotz meiner Warnung vor einem mannshohen Schrankkoffer hatte Mario Sabrina aus Warendorf eine Mitfahrgelegenheit nach Frankfurt angeboten. Schlussendlich haben wir auch den noch ins Auto bekommen und ab ging es auf die Rückreise. Nach einem erneuten Tankstop in Kaiserslautern und einer Verpflegungspause beim Burgerbräter haben wir Sabrina am Flughafen verabschiedet. Letztendlich waren wir gegen 19:00 Uhr wieder in Dresden.

Und so waren die vergangenen erlebnisreichen und anstrengenden Tage beendet.